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Rekursiver Determinismus

von Benedikt Wagner, Deutschland

Vor dem Bildschirm thront ein Männchen,
Das hin und wieder diebisch lacht
Und mit seinen zarten Händchen
Routiniert ein Wunder macht.

Es lenkt mit Umsicht die Geschicke
Einer simulierten Welt,
Zumal es ja bei dem Geklicke
Sich auch noch köstlich unterhält.

Vor ihm, zerpixelt, sitzt ein Gott,
Zürnt hier, zürnt dort, im alten Trott;
Doch die Wahrheit ist, Gottvater:
Du selbst, o hoher Imperator,
Wardst einst prosaisch nur erfunden
Als Zeitvertreib für Mußestunden,
Obwohl du - ganz so wie das Männchen -
Mit Welten spielst, mit zarten Händchen.

Gerade läßt du Horst und mich
Nichtsahnend durch das Schulhaus laufen
Und scheust dich dabei durchaus nicht,
Uns das als Schicksal zu verkaufen!


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Dieser Text ist entstanden angeregt durch:
Power on von Dominik Tröger

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